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Carl Julius Milde, Der Totentanz in der Marienkirche zu Lübeck, 1868 © Grafiksammlung 'Mensch und Tod'

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Save the Last Dance for Me – der Tanz in den Tod

Das ganze Leben ist ein Tanz im Dunkeln und Mr. D steht allzeit bereit, denn irgendwann wird aufgespielt – zum allerletzten Tanz. Manchmal kündigt sich dieser an, manchmal trifft er überraschend ein; einige kommen der Aufforderung zum Tanz gerne nach, suchen sie gar und andere zieren oder wehren sich. Allerdings ist schlussendlich gegen den Tod kein Kraut ge-wachsen. Ort und Stunde sind zwar ungewiss, der Tanzpartner steht jedoch fest: der Tod. In den mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Totentänzen tanzt, springt und musiziert er wie zum Hohn der Todgeweihten – gaukelt Leben vor und ist dadurch eng mit dem Teufel verbunden, denn nur dieser lärmt und hüpft. Tanz, Bewegung, Leben stehen diametral dem erstarrten, bewe-gungslosen Leichnam gegenüber. Der Totentanz, entstanden im Spätmittelalter, zur Zeit des Schwarzen Todes, betont die Gleichheit vor dem Tod und ermahnt uns, ein redliches Leben zu führen. Auch wenn sich diese Darstellungen seit Hans Holbeins Bilder des Todes im frühen 16. Jahrhundert für alltägliche Situationen geöffnet haben und der Tod nicht mehr tanzt, so bleibt das Sterben dennoch metaphorisch diesem Sinnbild des ‚letzten Tanzes‘ verhaftet. Auch die Traditionen des Memento mori und der Vanitas erfahren neue Aktualität und sollen aufgegriffen und in Wort und Bild thematisch bis in die Gegenwart nachgezeichnet werden. Die Vorstellungen eines triumphierenden Todes sind dabei längst einem differenzierten Bild gewichen. Mithin widmet sich der Abschluss der Trilogie aus der Grafiksammlung Mensch und Tod nun ganz diesem letzten Tanz in seiner Komplexität und Reichweite.

In der Konzeption. Erscheint voraussichtlich Sommer 2024 im Wienand Verlag, Köln.


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Dancing in the Dark – die dunkle Seite des Tanzens

Seit jeher drückt sich der Mensch durch den Tanz aus. Meist steht er als Ausdruck von Leben und Lebensfreude, aber es gibt auch eine dunkle Seite des Tanzes: lasziv-erotisch wie etwa der Tango oder der Striptease, spirituell wie der Tanz der Derwische oder der Tanz der Hexen in der Walpurgisnacht. Das diametrale Gegenstück schließlich ist der Tanz der Skelette, der Totentanz, wie er sich so mannigfaltig in der Grafiksammlung Mensch und Tod der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf findet. Die einzigartige Sammlung ist Ideengeber, Grundlage und auch Endpunkt dieses Buches.
In lockerer Chronologie und thematisch interdisziplinär sollen die Leserinnen und Leser in einer Komposition von bildlichen und textlichen Darstellungen auf die dunkle Seite des Tanzes geführt werden. Zahlreiche bildende Künstler aus allen Teilen der Welt stellten Arbeiten zur Verfügung und begleiten dieses Buch, denn schließlich tanzen auch sie im Dunkeln, im Ungewissen … in the Dark.

Vgl.: Jörg Vögele, Luisa Rittershaus, Anna Schiller (Hrsg.): Dancing in the Dark ‒ die dunkle Seite des Tanzens, Köln 2022.

The Cruel Sea. Der Tod und das Meer – historische Perspektiven
Tagung, Sammelband und digitale Ausstellung

Das Leben stammt aus dem Meer. Gleichzeitig aber war die See immer auch ein gefährlicher Ort, dem viele Leben zum Opfer fielen. Stürme und Schiffbruch sind untrennbar mit der Schifffahrt verbunden und kosteten unzähligen Menschen das Leben. Seekriege wurden mit äußerster Brutalität geführt. Die Arbeit an Bord der Schiffe zählte jeher zu den gefährlichsten Berufen. Unfälle, Meutereien und Überfälle gingen einher mit Mangelernährung und fehlender Hygiene. Skorbut, Durchfallerkrankungen und Fieber gehörten zu den häufigsten Krankheiten auf See. Aber auch an Land war man nicht gänzlich in Sicherheit vor den Gefahren des Meeres. Sturmfluten und Tsunamis bedrohten die Bevölkerung der Küstenregionen. Seuchen und Epidemien wurden über die Schifffahrtswege in die Hafenstädte eingeschleppt. Und heute ist der maritime Lebensraum selbst bedroht.
Die internationale Arbeitstagung (April 2021) diskutierte Aspekte dieses Wechselverhältnisses zwischen Faszination und Schrecken, Abenteuer und Desaster im Verhältnis von Mensch und Meer in kultur-, wirtschafts- und medizinhistorischer Perspektive mit einer begleitenden Ausstellung.

www.thecruelsea.de

Vgl.: Jörg Vögele, Luisa Rittershaus, Timo Heimerdinger, Christoph auf der Horst (Hrsg.): The Cruel Sea: der Tod auf dem Meer – historische und kunsthistorische Perspektiven, Köln Oktober 2022.

Konjunkturen des Todes – Facetten des gesellschaftlichen Wandels im Umgang mit dem Tod

Die Jahre 2020/21 bedeuten eine Zäsur für den gesellschaftlichen Umgang mit Sterben, Tod und Trauer. Die sogenannte Corona-Pandemie holte den Tod aus seinem Versteck und ließ ihn über die tägliche Dokumentation von Infektionen und Sterbefällen zu einer ständig aktualisierten Neuigkeit werden. Dramatische Bilder aus Intensivstationen und Berichte von überfüllten Krematorien prägten sich tief in das Gedächtnis ein. Das verstärkte öffentliche Interesse, die Visualisierung und die Alltäglichkeit des Todes treffen dabei auf eine Gesellschaft, in welcher der Diskurs über das Sterben, sowie auch die Symbolik des Todes Konjunktur haben, aus deren Mitte sich der unmittelbar erlebte Tod aber längst zurückgezogen hat.
Ausgehend von Werken aus der Grafiksammlung ‚Mensch und Tod‘ spannt der vorliegende Band einen Bogen von Darstellungen des Todes in der bildenden Kunst über die demografische Entwicklung bis hin zu den dazugehörigen gesellschaftlichen Diskursen vom Spätmittelalter bis heute.

Vgl.: Jörg Vögele, Luisa Rittershaus, Kelly Gisela Waap (Hrsg.): Konjunkturen des Todes – Facetten des gesellschaftlichen Wandels im Umgang mit dem Tod. Die Grafiksammlung Mensch und Tod in Kooperation mit der Stiftung Deutsche Bestattungskultur, Düsseldorf 2022.

Dancing with Mr. D – Der Tod in Popmusik und Kunst

Ein guter Song, tanzbar, drei Minuten, flüchtig, vergänglich, das Ende kommt gewiss und ist so unausweichlich wie der Tod. Obwohl als Jugendkultur in den 1950er- und 1960er-Jahren gestartet, waren die Themen Vergänglichkeit, Sterben und Tod immer präsent in der Rock- und Popmusik. Sie ähneln denjenigen der bildenden Künste aus der Tradition der Totentänze und Vanitas-Darstellungen.
Die zahlreichen Werke der Grafiksammlung ‚Mensch und Tod‘ haben die Idee zu diesem Buch gegeben. Geleitet ist die vorliegende Auswahl von einer spielerischen und visuellen Verknüpfung zu Songtexten und wird ergänzt durch medienübergreifende an Werken der zeitgenössischen Kunst. Der vorliegende Band veranschaulicht, dass in der Popmusik und Kunst immer eine Auseinandersetzung mit der Todesthematik stattgefunden hat.

Vgl.: Jörg Vögele, Anna Schiller, Luisa Rittershaus, Kelly Gisela Waap (Hrsg.): Dancing with Mr. D − Der Tod in Popmusik und Kunst, Köln 2019.


Overview

Jörg Vögele, Luisa Rittershaus, Anna Schiller (Hrsg.): Dancing in the Dark ‒ die dunkle Seite des Tanzens, Köln 2022.

Jörg Vögele, Luisa Rittershaus, Timo Heimerdinger, Christoph auf der Horst (Hrsg.): The Cruel Sea: der Tod auf dem Meer – historische und kunsthistorische Perspektiven, Köln 2022.

Jörg Vögele, Luisa Rittershaus, Kelly Gisela Waap (Hrsg.): Konjunkturen des Todes – Facetten des gesellschaftlichen Wandels im Umgang mit dem Tod. Die Grafiksammlung Mensch und Tod in Kooperation mit der Stiftung Deutsche Bestattungskultur, Düsseldorf 2022.

Jörg Vögele, Anna Schiller, Luisa Rittershaus und Kelly Waap (Hrsg.): Dancing with Mr. D ‒ Tod in Popmusik und Kunst, Köln 2019.

Jörg Vögele und Luisa Rittershaus (Hrsg.): Danse Macabre – Totentanz – Dance of Death. 40 Jahre Graphiksammlung Mensch und Tod der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Göttingen 2016.

Stefanie Knöll (Hg.), Universitätssammlungen: Bewahren – Forschen – Vermitteln (Schriften der Graphiksammlung ‚Mensch und Tod‘ Band 6), erscheint 2015.

Michael Overdick (Hg.), Ringelschwanz und Totentanz. Der Mops in der Druckgraphik (Schriften der Graphiksammlung ‚Mensch und Tod‘ Band 5), Düsseldorf 2014.

Stefanie Knöll: „‚Collecting knowledge’ – A seminar series at the graphic art collection ‚Man and Death’ at the Heinrich-Heine-University in Düsseldorf“, in: UMAC newsletter January 2013, S. 7‒8.

Stefanie Knöll: „Die Graphiksammlung ‚Mensch und Tod’ der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf im Institut für Geschichte der Medizin“, in: Jörg Vögele (Hg.), Retrospektiven – Perspektiven. Das Institut für Geschichte der Medizin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf 1991–2011, Düsseldorf 2013, S. 277‒282.

Stefanie Knöll (Hg.), Lebenslust und Todesfurcht. Druckgraphik aus der Zeit des Barock (Schriften der Graphiksammlung ‚Mensch und Tod‘ Band 4), Düsseldorf 2012.

Stefanie Knöll: „Narren – Masken – Karneval. Forschungsprojekt und Ausstellung der Graphiksammlung ‚Mensch und Tod’“, in: Neues aus Wissenschaft und Lehre. Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf 2010, hg. v. Hans Michael Piper, Düsseldorf 2010, S. 721‒736.

Stefanie Knöll: „Die Graphiksammlung ‚Mensch und Tod’ der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf“, in: Graphische Sammlungen in Nordrhein-Westfalen. Ein Führer zu verborgenen Schätzen, hg. vom Lenkungskreis des Arbeitskreises der Leiterinnen und Leiter der Graphischen Sammlungen in Nordrhein-Westfalen, Goch 2009, S. 108‒111.

Stefanie Knöll, Michael Overdick, Thomas Overdick, Norbert Fischer (Hg.): Der Tod und das Meer: Seenot und Schiffbruch in Kunst, Geschichte und Kultur, Flensburg 2012.

Stefanie Knöll und Sophie Oosterwijk (Hg.): Mixed Metaphors. The Danse Macabre in medieval and early modern Europe, Newcastle-on-Tyne 2011. 

Stefanie Knöll (Hg.), Totentanz Reloaded! Zum Verhältnis von Original und Reproduktion (Schriften der Graphiksammlung ‚Mensch und Tod‘ 3), Düsseldorf 2011.

Stefanie Knöll (Hg.), Frauen – Sünde – Tod (Schriftenreihe der Graphiksammlung ‚Mensch und Tod’ 2), Düsseldorf 2010.

Stefanie Knöll (Hg.), Exlibris. Medizin gegen den Tod? (Schriftenreihe der Graphiksammlung ‚Mensch und Tod’ 1), Düsseldorf 2010.

Stefanie Knöll (Hg.): Narren ‒ Masken ‒ Karneval. Meisterwerke von Dürer bis Kubin aus der Düsseldorfer Graphiksammlung ‚Mensch und Tod‘, Regensburg 2009.

Andrea von Hülsen-Esch und Hiltrud Westermann-Angerhausen in Zusammenarbeit mit Stefanie Knöll (Hg.): Zum Sterben schön! Alter, Totentanz und Sterbekunst von 1500 bis heute, 2 Bde., Ausstellungskatalog Museum Schnütgen, Regensburg 2006.

Eva Schuster und Mikinosuke Watanabe (Bearb.): Totentanz - vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart, Ausstellungskatalog Tokyo/Ulm, Ulm 2001.

Eva Schuster (Hg.): Das Bild vom Tod. Graphiksammlung der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Recklinghausen 1992.

Eva Schuster: Mensch und Tod. Graphiksammlung der Universität Düsseldorf. Bestandskatalog, Düsseldorf 1989.

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